Von Edgar Wallace
Englischer Originaltitel:
„THE FRIGHTENED LADY“
Kriminalstück in 4 Akten
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Knisternde Spannung, schräge Charaktere und überraschende Wendungen: Mit einer guten Portion Humor und Augenzwinkern erzählt „Das indische Tuch“ die Geschichte des ominösen Halstuch-Mörders in bester Edgar-Wallace-Tradition.
Marks Priory, ein einsames Schloss in England, der Stammsitz der Familie Lebanon, einem uralten Adelsgeschlecht: Hier lebt der junge Lord Willie Lebanon nach dem überraschenden Tod seines Vaters in permanenter Angst und im Gefühl, von seiner Mutter, der strengen Lady Lebanon und dem undurchsichtigen Butler Gilder sowie dem zwielichtigen Hausarzt Dr. Amersham ständig beaufsichtigt zu werden. Zum adeligen Haushalt gehören auch noch die entfernt verwandte Sekretärin Isla Crane und das Parkwächter-Ehepaar Tilling.
Willie’s einziger Vertrauter ist der Chauffeur Studd, der durch seine nicht ganz standesgemäßen Äußerungen immer wieder Ärger provoziert. Doch der junge Mann wird alsbald mit einem indischen Halstuch heimtückisch erdrosselt, was die Polizei auf den Plan ruft. Chief Inspector Tanner und Sergeant Totty von Scotland Yard beginnen mit den Ermittlungen. Immer erschreckender verwirren sich die düsteren Geschichten und werfen Fragen auf: Was verbirgt die Lady? Was wird in dem geheimnisvollen Zimmer im ersten Stock versteckt? Und welche Rolle spielt Dr. Amersham in diesem unheimlichen Haus. Es gilt, die verfilzten Fäden zu entwirren, bevor der nächste Schlossbewohner tot auf der Terrasse liegt.
In diesem Krimi wird immer wieder auf einen historischen Hintergrund verwiesen, nämlich auf die Zeit, als Indien eine britische Kolonie war. Diese Kolonialherrschaft ging vor 70 Jahren zu Ende, da Indien selbstständig wurde.
Der Autor:
Richard Horatio Edgar Wallace wurde am 1. April 1875 in Greenwich bei London geboren und starb am 10. Februar 1932 in Hollywood. Wallace gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern.
Wallace war der uneheliche Sohn eines Schauspielerpaares und wurde unmittelbar nach seiner Geburt von einem Londoner Fischhändler adoptiert. Als Kind trug er dessen Namen und wurde Dick Freeman gerufen. Ohne abgeschlossene Schulausbildung wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf, arbeitete sich zum Kriegsberichterstatter im südafrikanischen Burenkrieg hoch; später war er als Journalist in London tätig. Inzwischen hatte er sich längst den Namen Wallace zugelegt – nach dem Namen, den seine Mutter als Vater angegeben hatte – und von dem man nicht weiß, ob es ihn überhaupt gegeben hat.
1905 erschien der erste Kriminalroman von Edgar Wallace Die vier Gerechten, dem eine große Zahl erfolgreicher Kriminal- und Afrikaromane folgte. Auch als Drehbuchautor war er sehr produktiv, u. a. schrieb er das Drehbuch zu King Kong und Die weiße Frau. Edgar Wallace brauchte für manchen Krimi nur ein Wochenende. Da erreichte dann der Tee- und Zigarettenkonsum beängstigende Dimensionen. Der Bestsellerautor produzierte wie besessen und machte kein Hehl daraus, dass er hauptsächlich aus einem Grund so schreibwütig war: Er war wegen seines aufwändigen Lebensstils in ständigen Geldnöten, obwohl sich seine Bücher millionenfach verkauften.
Auf einer Amerika-Reise starb er 1932 im Alter von 57 Jahren an den Folgen von Diabetes.